Marco Kruse im Interview: Foresight - Neue Chancen durch Gaming
Bei immer mehr Menschen - insbesondere in der jungen Zielgruppe - ist eine wachsende Begeisterung für Spiele zu beobachten. Diese Entwicklung eröffnet den Medien neue Möglichkeiten. Welche das sein können, wird Marco Kruse, Geschäftsführer der ingame GmbH und gleichzeitig Leiter der Business Unit Young Audience bei Ippen Digital, in seinem Vortrag auf der Medienhaus/NEXT/ vorstellen, denn er ist in beiden Welten zu Hause. Wir haben ihn vorab interviewt.
Herr Kruse, wie sind ingame und die Business Unit Young Audience bei Ippen Digital miteinander verbunden?
ingame sowie die Marken einfachTasty, BuzzFeed Deutschland und Serienjunkies haben ihr neues Zuhause in der Business Unit Young Audience von Ippen Digital. Diese Unit ist der strategische Inkubator und Innovationstreiber, aber auch Sprachrohr für die junge Zielgruppe, um sie nachhaltig zu erreichen und zu binden. Unser Ziel ist es, Erfolge und Erkenntnisse von ingame auf andere Medien der Gruppe zu übertragen. Dabei helfen uns unsere Insights, Trends frühzeitig zu erkennen, Plattformentwicklungen zu nutzen und kulturelle Phänomene, wie z. B. einen Papaplatte-Auftritt bei Joko & Klaas intern einordnen zu können.
Welche Bedürfnisse hat die Zielgruppe von ingame?
Die Zielgruppe sucht aktuelle, leicht zugängliche Gaming-News, detaillierte Guides und Diskussionen über Gaming-Kultur. Besonders wichtig ist bei uns die Berichterstattung über Influencerinnen und Influencer sowie Streamerinnen und Streamer, die für die Community eine zentrale Rolle spielen.
Wie beschreiben Sie das Geschäftsmodell?
Unser Geschäftsmodell basiert auf Werbeeinnahmen, Markenkooperationen und Content-Vermarktung. Wir setzen auf Reichweite und zielgruppengerechten Content, um am Markt attraktiv zu bleiben. Gut zu sehen ist das an der letzten Branded Content-Kampagne zum Thema Berufseinstieg mit LinkedIn auf dem Instagram-Channel von BuzzFeed Deutschland.
Welche Herausforderungen gibt es bei der Monetarisierung von Inhalten?
Junge Zielgruppen sind technisch versiert, nutzen Adblocker und erkennen Werbung schnell. Die größere Herausforderung ist jedoch, sie überhaupt noch mit textbasierten Inhalten zu erreichen. Wir setzen deswegen verstärkt auf visuelle Formate, Social-Media-Integration und native Werbung, die sich organisch in den Content einfügt.
Spielen Community-Ansätze oder user-generated Content in Ihrer Strategie eine Rolle?
Community-Building ist ein zentraler Ansatz. Wir hören aktiv auf unsere Userinnen und User, diskutieren mit ihnen und lassen ihre Meinungen und Diskussionen in neue Inhalte einfließen, ganz im Gedanken des Netzwerks der Meinungsvielfalt von Ippen.Media. Außerdem sehen wir bei Virtual und Augmented Reality großes Potenzial für immersive Inhalte, die wir langfristig stärker integrieren wollen.
Welche Frage sollten wir uns als Branche stellen, wenn wir junge Zielgruppen besser erreichen und bedienen wollen?
Warum sprechen alle über junge Zielgruppen, aber niemand hört ihnen zu?