Evaluationsveranstaltung der Modellregionen Mecklenburg-Vorpommern – fünf Erfolgsgeschichten
In den vergangenen drei Jahren hat Mecklenburg-Vorpommern über sogenannte Modellregionen organisatorisch und digital aufgerüstet.
Das Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Mecklenburg-Vorpommern, Stabstelle Tourismus hatte eingeladen und 175 Teilnehmer aus Politik, Verwaltung und dem Dienstleistungsbereich kamen, um sich von den fünf Modellregionen MV über das bisher Erreichte und die zukünftigen Vorhaben berichten zu lassen.
Im Oktober 2020 wurden die fünf Destinationen Fischland-Darß-Zingst, Usedom, Mecklenburgische Seenplatte, Rostock mit drei Gemeinden und Kühlungsborn mit umliegenden Gemeinden nach einem Bewerbungsprozess zu „Modellregionen zur Umsetzung der Landestourismuskonzeption“ ernannt. Ausgehend von der übergeordneten Zielsetzung „Finanzierung von touristischen Strukturen, Infrastruktur und Mobilität sowie Förderung von Nachhaltigkeit sowie Digitalisierung“ planten alle Modellregionen in der konkreten Umsetzung eigene Digitalisierungskampagnen für die Orte und übergreifende Gästekartensysteme.
Dabei setzte jede Region unterschiedliche, individuelle Schwerpunkte wie die Einbindung des ÖPNV, digitale Gästekarten, die Verbesserung der interkommunalen Zusammenarbeit oder Maßnahmen zur Besucherlenkung.
Einhelliges Fazit aller Modellregionen: Es ist bereits viel von dem Geplanten umgesetzt worden. Jede Destination verfügt über ein modernisiertes Gästekartensystem, mit dem Übernachtungsgäste rabattierte Leistungen von Freizeit- und Kulturangeboten und in manchen Regionen auch freie Fahrt im ÖPNV nutzen können. Die Gästekarten werden dabei sowohl in gedruckter als auch in digitaler Form auf dem Smartphone angeboten.
Als positiven Nebeneffekt bewerten alle Modellregionen die verbesserte Zusammenarbeit nicht nur in den Regionen selbst, sondern auch untereinander. Hier konnten Synergien genutzt und Parallelprozesse vermieden werden. Betont wurde die Wichtigkeit der permanenten und intensiven Kommunikation mit allen Stakeholdern.
Bei der Ausschreibung der Gästekartensysteme konnte AVS bei vier der fünf Modellregionen mit dem angebotenen Leistungsportfolio überzeugen. Neben der rein technischen Umsetzung umfasst dies eine langjährige Erfahrung in der Umsetzung von Cardsystemen und damit eine umfangreiche Expertise aus vergleichbaren Projekten.
Im Rahmen der Evaluationsveranstaltung sprach Reinhard Meyer (Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit) zur touristischen Entwicklung Mecklenburg-Vorpommerns mit dem besonderen Blick auf die Modellregionen. Im Anschluss präsentierte Karsten Heinsohn vom Deutschen wirtschaftswissenschaftlichen Institut für Fremdenverkehr (dwif) die Ergebnisse der Evaluation des Modellregionenprozesses.
In einer Podiumsdiskussion thematisierten Ute Stegmann (Geschäftsführerin der Bodensee Tourismus GmbH), Daniel Bischof (Geschäftsführer der Verkehrsgesellschaft MV) und Thomas Engel aus dem Verkehrsministerium das Thema „Touristische Mobilität“.
Zudem stellte Tobias Woitendorf (Tourismusbeauftragter des Landes) die Zukunftsthemen vor, die den MV-Tourismus in den nächsten Jahren beschäftigen werden.
Zum Abschluss der Veranstaltung zeigte Cornelia Hass (Stabstelle Tourismus im Wirtschaftsministerium) auf, welche Prozesse und Ergebnisse aus den Modellregionen weiterverfolgt werden. Der Fokus liegt auf der Weiterentwicklung der eingeführten GästeCards in Richtung Digitalisierung und Mobilität.
Zum Hintergrund der Modellregionen: Den Anstoß zur Auslobung von „Modellregionen zur Umsetzung der Landestourismuskonzeption“ gab das Ministerium 2020 mit der Bereitstellung von Mitteln, um Schwerpunktthemen wie die Finanzierung von touristischen Strukturen, Infrastruktur und Mobilität, aber auch die Nachhaltigkeit sowie Digitalisierung zu fördern. Zielsetzung war und ist es, über die Modellregionen eine gebietsübergreifende Zusammenarbeit zu verankern und neue Ansätze zur Gestaltung eines zukunftsweisenden Tourismus zu initiieren. Die Förderperiode läuft im Herbst 2023 aus, ein guter Anlass für ein Zwischenfazit inkl. Ausblick.
Der Landestourismusverband MV arbeitet indes zudem an einer Landes-Gästedaten-Plattform, mit der die strategische Tourismus-Planung zentral koordiniert werden soll. Die Datenbasis wird eine Auswertungsplattform liefern, die das bewährte AVS-Cardsystem als Grundlage hat.